User Flow
Ein User Flow ist die visuelle Darstellung des Weges, den ein Nutzer durch ein digitales Produkt (z. B. eine Website oder App) zurücklegt, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Er zeigt die Abfolge von Aktionen, die der Nutzer ausführt, wie Klicks, Eingaben oder Seitenwechsel, und wie diese mit den verschiedenen Schnittstellen des Produkts verbunden sind.
Der Nutzerführung hilft Designern und Entwicklern, die Nutzerführung zu optimieren, mögliche Hürden zu identifizieren und ein konsistentes und angenehmes Nutzererlebnis zu schaffen.
Bestandteile eines User Flows
1. Startpunkt
Der Einstiegspunkt des Nutzers in das Produkt, z. B. die Startseite, eine Landingpage oder eine spezifische Funktion wie die Produktsuche.
2. Aktionen des Nutzers
Die spezifischen Interaktionen, die der Nutzer ausführt, wie das Anklicken eines Buttons, das Eingeben von Daten oder das Scrollen durch Inhalte.
3. Entscheidungen
Stellen im Flow, an denen Nutzer zwischen verschiedenen Optionen wählen müssen, z. B. das Auswählen eines Produkts oder das Entscheiden zwischen „Zur Kasse“ und „Weiter einkaufen“.
4. Ziele
Das Endziel des Nutzers, z. B. das Abschließen eines Kaufs, das Senden eines Formulars oder das Erstellen eines Accounts.
5. Feedback-Schleifen
Rückmeldungen an den Nutzer, die bestätigen, dass eine Aktion erfolgreich war oder dass ein Fehler korrigiert werden muss.
Arten von User Flows
1. Lineare User Flows
- Nutzer folgen einem festgelegten Weg ohne Alternativen.
- Beispiel: Der Registrierungsprozess, bei dem alle Schritte nacheinander durchlaufen werden müssen.
2. Nicht-lineare User Flows
- Nutzer können zwischen verschiedenen Wegen und Optionen wählen.
- Beispiel: Eine E-Commerce-Website, bei der Nutzer Produkte durchsuchen, die Suche verwenden oder direkt zu Angeboten springen können.
3. Alternative User Flows
- Darstellung alternativer Pfade, die Nutzer aufgrund unterschiedlicher Einstiegspunkte oder Vorlieben nehmen können.
- Beispiel: Nutzer können ein Konto erstellen oder als Gast einkaufen.
Erstellung eines User Flows
1. Ziel definieren
Bestimmen, welches Ziel die Nutzerführung abbilden soll (z. B. ein Produkt kaufen oder einen Service buchen).
2. Nutzerverhalten analysieren
Verstehen, wie Nutzer das Produkt verwenden, welche Schritte sie unternehmen und welche Herausforderungen auftreten können.
3. Schritte und Entscheidungen identifizieren
Die Abfolge von Aktionen und Entscheidungen, die ein Nutzer trifft, visualisieren.
4. Tools verwenden
Erstellung des User Flows mit Tools wie Figma, Miro oder Lucidchart. Diese Tools ermöglichen die einfache Visualisierung von Pfaden und Entscheidungen.
Vorteile von User Flows
- Verbesserte Nutzerführung: User Flows helfen, die Navigation intuitiv und effizient zu gestalten.
- Optimierung der Konversionsrate: Durch die Identifikation und Beseitigung von Hürden wird die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Nutzer ihre Ziele erreichen.
- Effektive Kommunikation: User Flows dienen als gemeinsames Verständnis für Designer, Entwickler und Stakeholder.
- Frühe Fehlererkennung: Probleme im Design können bereits in der Planungsphase erkannt und behoben werden.
Beispiel aus der Praxis
Ein E-Commerce-Shop analysiert den Nutzerfluss für den Check-out-Prozess. Dabei zeigt sich, dass viele Nutzer den Vorgang abbrechen, weil der Versandkostenhinweis erst im letzten Schritt erscheint. Nach der Optimierung des Flows, bei dem die Kosten bereits im Warenkorb angezeigt werden, sinkt die Abbruchrate signifikant.
Zusammenhang mit anderen UX-Methoden
User Flows ergänzen andere UX-Methoden wie Wireframes und Prototypen. Während ein User Flow die Abfolge von Aktionen zeigt, konzentrieren sich Wireframes auf das Layout einzelner Seiten, und Prototypen simulieren die Interaktivität.
Zusammenfassung
Ein User Flow ist die visuelle Darstellung des Nutzerwegs durch ein digitales Produkt. Er hilft dabei, die Navigation und Nutzerführung zu optimieren und Hindernisse zu beseitigen. Ein gut gestalteter Nutzerfluss führt zu einer besseren Benutzerfreundlichkeit, einer höheren Konversionsrate und einem insgesamt positiven Nutzererlebnis.
Teilen bringt’s
Teile diesen Beitrag und trage dazu bei, wertvolles UX-Wissen zu verbreiten.