Eye-Tracking
Eye-Tracking (auch Blickerfassung, Augenverfolgung oder Blickbewegungsanalyse genannt) erfasst die Bewegungen und Fixierungen der Augen. Die Methode zeigt, welche Inhalte Nutzer betrachten, wie lange sie sich auf bestimmte Elemente konzentrieren und welche Bereiche sie ignorieren.
Im UX-Design und in der Usability-Forschung analysieren Experten mit Eye-Tracking die Aufmerksamkeit der Nutzer. Dadurch lassen sich Webseiten, Apps und physische Produkte besser an die Bedürfnisse der Nutzer anpassen.
Ziele von Eye-Tracking
Blickbewegungsanalyse hat klare Ziele, die die Gestaltung von Designs verbessern:
- Nutzeraufmerksamkeit verstehen: Die Methode zeigt, welche Bereiche einer Benutzeroberfläche die meiste Beachtung finden.
- Ablenkungen erkennen: Elemente, die Nutzer vom Ziel ablenken, lassen sich leicht identifizieren.
- Layouts verbessern: Designer platzieren Inhalte so, dass sie direkt ins Blickfeld der Nutzer geraten.
- Nutzerführung optimieren: Das Design lenkt den Blick der Nutzer intuitiv durch die Inhalte.
Wie funktioniert Eye-Tracking?
Hardware und Software
Kameras und Infrarotsensoren erfassen die Bewegungen der Pupillen. Die Software analysiert diese Daten und stellt sie als Visualisierungen dar, etwa in Form von Heatmaps oder Blickpfaden.
Fixierungen und Sakkaden
- Fixierungen: Während einer Fixierung nimmt das Auge Informationen auf.
- Sakkaden: Sakkaden bezeichnen die schnellen Bewegungen zwischen zwei Fixierungen.
Visualisierung der Ergebnisse
- Heatmaps: Diese Visualisierungen zeigen, welche Bereiche Nutzer besonders häufig betrachten.
- Blickpfade (Gaze Plots): Sie verdeutlichen, wie der Blick eines Nutzers durch die Benutzeroberfläche geführt wird.
Einsatzgebiete von Eye-Tracking
1. UX- und Usability-Forschung
In der UX-Forschung nutzen Teams Blickbewegungsanalysen, um zu untersuchen, wie Nutzer mit einer Benutzeroberfläche interagieren. Diese Analysen helfen, Navigationselemente oder Call-to-Actions so zu platzieren, dass sie schneller wahrgenommen werden.
2. Marketing und Werbung
Werbetreibende setzen Augenverfolgung ein, um die Wirkung von Anzeigen zu testen. Sie analysieren, ob die gewünschte Botschaft Aufmerksamkeit erregt und verstanden wird.
3. Produktdesign
Designer verwenden Augenverfolgung, um zu analysieren, wie Nutzer physische Objekte wie Verpackungen oder Etiketten wahrnehmen. Diese Erkenntnisse unterstützen die Gestaltung benutzerfreundlicher Produkte.
4. Medizin und Forschung
Mediziner und Forscher nutzen Augenverfolgung, um kognitive Prozesse zu untersuchen oder neurologische Störungen zu diagnostizieren.
Vorteile von Eye-Tracking
- Objektive Einblicke: Die Methode zeigt genau, wie Nutzer Inhalte wahrnehmen und welche sie ignorieren.
- Visualisierte Daten: Heatmaps und Blickpfade erleichtern das Verständnis des Nutzerverhaltens.
- Optimierungspotenziale erkennen: Teams finden schnell Schwachstellen im Design und verbessern diese gezielt.
- Conversion-Rates steigern: Mit den gewonnenen Erkenntnissen platzieren Designer wichtige Elemente besser und machen sie sichtbarer.
Herausforderungen von Eye-Tracking
Trotz der vielen Vorteile bringt Eye-Tracking einige Herausforderungen mit sich:
- Hoher Aufwand: Eye-Tracking-Studien sind oft teuer und zeitaufwendig.
- Datenanalyse: Experten müssen die Ergebnisse gründlich auswerten, um sinnvolle Schlüsse zu ziehen.
- Technische Einschränkungen: Schlechte Lichtverhältnisse oder unruhige Bewegungen können die Ergebnisse verfälschen.
- Kombination mit anderen Methoden: Eye-Tracking allein liefert keine vollständigen Erkenntnisse. Teams kombinieren es daher häufig mit Usability-Tests oder Interviews.
Eye-Tracking im UX-Design
UX-Designer setzen Eye-Tracking ein, um die visuelle Wahrnehmung der Nutzer zu verbessern. Sie nutzen die Daten, um:
- Layouts gezielt zu verbessern: Designer positionieren wichtige Inhalte an sichtbaren Stellen.
- Ablenkungen zu reduzieren: Sie entfernen störende Elemente, die die Nutzer ablenken könnten.
- Benutzerfreundlichkeit zu steigern: Nutzer können Inhalte effizienter durchsehen und leichter verstehen.
Praxisbeispiel
Ein Online-Shop analysierte die Produktseiten mit Eye-Tracking. Die Tests zeigten, dass viele Nutzer den „In den Warenkorb“-Button übersahen, da er schlecht positioniert war und farblich nicht hervorstach. Nach einer Anpassung stieg die Conversion-Rate um 15 %.
Zusammenfassung
Eye-Tracking liefert präzise Einblicke in das visuelle Verhalten der Nutzer. Es hilft dabei, Designs zu optimieren, die Nutzerführung zu verbessern und Ablenkungen zu reduzieren. In Kombination mit anderen UX-Methoden wie Usability-Tests ermöglicht Eye-Tracking ein besseres Verständnis der Nutzerbedürfnisse und steigert die Benutzerfreundlichkeit von Produkten
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